Praxisvorstellung

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Personare – Integrative Praxis für Stimme, Klang und Psychotherapie

Von Christa Metzdorf

Auf intuitivem Weg zur Musikpsychotherapie
Ich bin in einer typischen Kleinfamilie der Nachkriegszeit mit ihren allgegenwärtigen Kriegstraumata, individueller und struktureller Gewalt, Tabus und Sprachlosigkeit im Moselland aufgewachsen. Dies allein wäre schon Grund genug gewesen, mich meinem Impuls der Selbstheilung zuzuwenden und einen therapeutischen Weg zu wählen.
Dass diese Reise über sinnvolle „Um“wege und Seitenpfade endlich ins Land der Musikpsychotherapie führte, hing untrennbar zusammen mit frühen, vielfältigen musikalischen und spirituellen Anregungen meines Elternhauses.
Im Musikalischen fand ich erste Möglichkeiten, meine Gefühle auszudrücken und sie mitfühlend in Gemeinschaft zu leben.
Diese Erfahrungen in Musik und spirituellen Dimensionen wurden mir neben der Natur überlebenswichtig, zum stärksten Quell meiner Lebenskraft, -motivation und -freude.

Musikstudium
Zunächst aber studierte ich in Trier und Mainz Schulmusik, Musikwissenschaft und Germanistik, als Gasthörerin Psychologie – im halbbewussten Wunsch, Gefühl und Sprache zu vereinen, mich und die Welt verstehen zu lernen, meine Persönlichkeit in Kohärenz erfahren zu wollen.
Hatte ich bis dahin mit mäßigem Ehrgeiz seit meinem sechsten Lebensjahr auf eigenen Wunsch Geige gespielt, kleinere Soloauftritte gemeistert, später sieben Jahre in einem Oratorienchor gesungen, so war nun das Studium eine völlig andere, neue Welt für mich.
Die Masse der hohen Anforderungen und Stress mit drei Studienfächern, die Konkurrenz unter den Studierenden, hoher Leistungsdruck, Lehrproben, in denen es um Wissensvermittlung und Erfüllung des Lehrplans ging, parallele Konzerttätigkeit, sowie wenig bis kein Freizeitausgleich machten mir klar, dass dieses Studium nur ein Übergang auf ein anderes Ziel hin sein konnte als das einer Musiklehrerin im klassischen Schulbetrieb.

Gesang und Aufgabe
Durch glückliche innere und äußere Fügung konnte ich nach der Zwischenprüfung vom Hauptfach Geige zum Gesang wechseln und war voller Hoffnung, der Erfüllung tiefer Sehnsucht näher zu kommen.
Sie war eine Ahnung, ein unbewusstes inneres Wissen, dass es etwas gäbe, worin ich meine „Aufgabe“ im Leben würde erfüllen können, für mich und andere Menschen.
In der Beschäftigung mit meiner Stimme kam ich mir selbst näher, hatte viele Fragen und bekam darauf wenig Antworten. Eine rege Konzerttätigkeit auch hier machte mir viel Freude, konnte aber meinen Wissensdurst nach den tieferen Zusammenhängen zwischen Persönlichkeit, Atem, Bewegung und Stimme nicht stillen.
Nach dem ersten Staatsexamen ging ich nicht ins Referendariat, sondern studierte weiter Gesang an der Musikakademie Basel mit dem Wunsch, den Prozess der Stimmentwicklung in der Tiefe zu erforschen und mich noch besser verstehen zu lernen.
Leider kam ich durch einen Stimmfachwechsel nach 1,5 Jahren in eine tiefe stimmliche und persönliche Identitätskrise, weil ich einen Teil meiner Stimme „verloren“ hatte. Mein Wissen über Körper, Atem, Haltung und Bewegung beim Singen war indes profunder geworden.
Ich versuchte weiterzugehen, ohne konkretes Ziel, einzig im Vertrauen auf den durch Zufälle und Fügungen sich immer wieder neu eröffnenden Weg zu meiner Stimme als Ausdruck meiner Persönlichkeit. Darin wurde ich getragen von der Stimmigkeit und Bereicherung, die ich bis dahin in meinem Tun und durch den Ausdruck der Schönheit der Gesangsliteratur erleben durfte.
Ich traf in Mannheim Gabriele Schnaut, eine international erfolgreiche, bekannte Sängerin und erarbeitete mir mühsam wieder Höhe und Kopfstimme. Eine längere Zeit arbeitete ich auch nach der Methode des Lichtenberg Instituts/Rohmert.
Eine klassische Gesangskarriere entsprach allerdings nicht meinen mir gegebenen psychischen Voraussetzungen, was mir durch die Arbeit mit einer Profisängerin und deren Bühnenerfahrungen klar wurde.

Weiterbildung Integrative Musiktherapie
Auf der weiteren Suche nach einer Verbindung meiner vielfältigen Ausbildungen entdeckte ich über eine Freundin die Weiterbildung Integrative Musiktherapie am Fritz Perls Institut (FPI), heute Europäische Akademie für psychosoziale Gesundheit (EAG-FPI).
Der psychotherapeutische Ansatz dieser Leibtherapie in Verbindung mit kreativen Medien innerhalb einer intersubjektiven, kontextbezogenen Theorie, die Integrative Therapie nach H. Petzold, entsprach sehr meinem Wesen und inneren Wissen.
Ich begann 1989 dort eine weitere, schicksalshafte Lehrzeit. Wieder folgte ich dem Vertrauen auf meine Ahnung und meine innere Führung.
Es gab sehr viel zu lernen. Völlig neu und ganz anders als in meinen früheren Ausbildungen – drei Jahre Selbsterfahrung in einer tragenden Gruppe/Gemeinschaft, um die Integrative Therapie buchstäblich am eigenen Leibe zu erfahren und sie mehr und mehr mit den theoretischen Konzepten zu tiefgreifendem Wissen zu vereinen.
Es war herausfordernd, oft schwer und schmerzlich, mich Verdrängtem, Abgewehrtem aus meiner Biographie zu stellen. Es war faszinierend und letztlich der Prozess einer großen Befreiung hin zu einer persönlichen und beruflichen Erfüllung.
Ich durfte erstmalig meine ureigenste Stimme in vielfachen freien Improvisationen entdecken, meine Gefühle, Stimmungen bewertungsfrei ausdrücken, ohne mich an Vorgegebenem orientieren, einem klassischen Gesangsideal anpassen zu müssen.
Mein Ziel, meine Aufgabe tauchte auf dem Weg der Weiterbildung mehr und mehr aus dem Nebel der Ahnung auf und wurde mit jedem Tun im Außen klarer und fassbarer. Ich wollte, dass viele Menschen Zugang zu solchen Erfahrungen und Wissen bekommen könnten.

Berufliche Umsetzung in Musikpädagogik, Musikschule und Klinik
Während dieser Zeit baute ich an einer Musikschule bei Mannheim eine Gesangsklasse auf (SchülerInnen im Alter von 14–52), in der Stimmbildung als Persönlichkeitsentfaltung akzeptiert und gepflegt wurde, inklusive Auftrittscoaching zur Bewältigung von Ängsten.
Im Geigengruppenunterricht mit Kindern standen Körperwohlgefühl, Entwicklung des Klangs, Intonationssicherheit (die ein komplexes Geschehen an Bewusstheit im Einklang mit Körper, Hören und Vorstellungskraft beinhaltet), Gemeinschaftserleben und Freude im Vordergrund meines Unterrichts.
Gleichzeitig etablierte ich im Laufe von zwei Jahren mit dem engagierten, innovativen Leiter der Musikschule und der Unterstützung der Stadt (gegen erste vehemente Widerstände) Musiktherapie in das Angebot der Schule.
Dieses kam Kindern zugute, die im Elementarunterricht Entwicklungsschwierigkeiten zeigten und in den Gruppen der Früherziehung nicht integriert werden konnten.
Parallel arbeitete ich fünf Jahre mit einigen Stunden als Honorar-Musiktherapeutin an der Psychosomatischen Klinik am Hardberg/Odenwald mit hypnotherapeutisch-systemisch-lösungsorientiertem Ansatz, den ich dort kennen- und schätzen gelernt habe.
1991 begann ich mit dem Aufbau einer eigenen Praxis im Odenwald/Oberhambach und praktizierte auch in Heidelberg in einer Gemeinschafts­praxis.

Musikpsychotherapie
Nach einem Umzug 1998 ins Rheinland, der Erteilung der Approbation als Kinder-und Jugendlichenpsychotherapeutin im Zuge der Neuregelung des Psychotherapeutengesetzes und HPG/Psychotherapie baute ich in Köln eine inhaltlich erweiterte Private Praxis auf:
PERSONARE
Integrative Praxis für Stimme, Klang und Psychotherapie
Ich konnte einige Behandlungen über Kostenerstattung, selten über Heilpraktiker-Zusatzversicherungen abrechnen. Mein Hauptklientel waren SelbstzahlerInnen.
Im Alexianer Krankenhaus Porz war ich sechs Jahre tätig, wo mir Einblick in das gesamte Spektrum psychischer Erkrankungen im Erwachsenenalter ermöglicht wurde. Seit 2006 arbeite ich nur noch in eigener Praxis.
2015 erhielt ich den Eintrag ins Arztregister der Kassenärztlichen Vereinigung NRW als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin und kann seither Kinder-, Jugendlichen-, und Erwachsenenbehandlungen auch mit privaten Kassen und Beihilfe abrechnen.
Größere Fortbildungen wie „Prozess- und embodimentfokussierte Psychologie (PEP)“ bei Dr. M. Bohne, „EMDR“ bei Arne Hofman und „Trauma-Lösung im Kontext körpertherapeutischer Arbeit“ bei M. Mokru vervollständigten meine psychotherapeutischen Möglichkeiten u. a. in der Behandlung von Trauma-Folgestörungen und belastenden Erinnerungen.

Konzepte
Die große Bandbreite meiner langjährigen Lebenserfahrungen, das erfolgreiche Bewältigen etlicher Krisen und Wandlungsprozesse, der mir bewusst gewordene verschlungene Weg hin zu meiner Berufung durch das Hören auf Stimmigkeit und innere Führung, vielfältigste Ausbildungen und Arbeitsfelderfahrungen ermöglichen es mir, prozessorientierte, intuitive (Intuition = Erfahrung und Wissen) und passgenaue Therapieprozesse kontextabhängig als Krisenintervention, Kurzzeit-, oder Langzeittherapie und auch Coaching für Menschen einzeln oder in Gruppen in Anwendung zu bringen.
Grundlegend für meine Arbeit war und ist die Integrative Therapie (EAG-FPI) nach Petzold et al. Wesentlich ist mir außerdem die Einbeziehung der spirituellen Dimension, die ich besonders in Musik, Natur und Stimmentfaltung selbst früh erlebt, später bewusst gefunden und vertieft habe.
Dazu gehören Zenmeditation 1978, Belehrungen des Dalai Lama 2004, Hawaianisch-Schamanische Trance Weiterbildung 2006–2008, die intensive Vorbereitung einer Pilgerreise nach Tibet/Kailash 2009, intensivste Auseinandersetzung mit der Philosophie des Buddhismus, eine Peru-Reise/Schamanische Musiktherapie 2015 u.v.m.
Ich arbeite im psychotherapeutischen Prozess mit kreativen Medien (Musik, Stimme, Haltung, Atmung, Bewegung, Tanz, künstlerisches Gestalten, Poesie) nach Indikation einer prozessualen Diagnostik, die in einem intersubjektiven Ko-respondenzprozess mit dem jeweiligen Menschen oder einer Gruppe erarbeitet wird.
Dabei erschließen „Intermediale Quergänge“ (die Transformation eines musikalischen Ausdrucks, einer Körperempfindung, eines Gedichts etc. in wiederum ein anderes kreatives Ausdrucksmedium) zum Erfassen der Komplexität eines differenzierten Geschehens eine Vielzahl verschiedener Dimensionen im Therapieprozess.
Der Stressregulation, dem individuellen Erarbeiten einer Spannungsbalance und dem Aufbau eines gesundheitsfördernden Lebensrhythmus kommt in allen Behandlungen eine besondere Bedeutung zu. Hierbei ist die Musik hilfreiches und direkt erfahrbares sowie verhaltensänderndes Medium.
Ich begleite Menschen mit Funktionellen Stimmstörungen (ohne organischen Befund) verschiedenster Art, SängerInnen und MusikerInnen mit Blockaden und Problemen komplexer Herkunft und Zusammenhänge, Menschen mit psychosomatischen Erkrankungen, Kommunikations- und Beziehungsproblemen, Angststörungen, mit Anpassungsstörungen, Depressionen, Burnout und Schlaflosigkeit, Menschen in Krisen und Übergängen, in Trauerprozessen, in Adoleszenzkrisen, spiritueller Suche und Orientierungslosigkeit.
Seit ich 1998–2000 eine Weiterbildung in Integrativer Therapie zur Lehrtherapeutin absolviert habe, führe ich auch mit großer Freude Lehrtherapien durch. Supervision, Dozenten-, und Seminartätigkeit runden ein vielfältiges sich gegenseitig befruchtendes Arbeitsfeld ab.

Stimm-Bewusstsein, Entfaltung und Dimensionen
Dabei gilt der Stimme in all ihren Wahrnehmungsmöglichkeiten im Inneren und im Ausdruck, eingebettet in den psychotherapeutischen Prozess, meine große Liebe. Das gilt auch oft für Menschen, die mich aufsuchen, selbst wenn es „nur“ um die innere(n) Stimme(n) geht.
Häufig existieren aber auch Sehnsüchte, lange verheimlichte und schambesetzte Wünsche bzgl. eines eigenen Stimmausdrucks.
In solchen Fällen ist die behutsame Hinführung hierzu ein wesentlicher Teil des Therapieprozesses.
Stimmentfaltungsprozesse sind in all ihren Facetten, vom Sprechen, Atmen, Bewegen, Hören, Vorstellen, über Summen, kreatürlichen Ausdruck, Tönen oder Singen herausragende Wege, um sich selbst nahe zu kommen. Sich mit sich selbst zu verbinden, ermöglicht oft erst die Verbindung zu anderen Menschen, einer Gruppe, der Gesellschaft, und der gesamten materiellen wie spirituellen/immateriellen Mitwelt. Daraus erwächst die Erfahrung einer besonderen Sinnhaftigkeit, die ungeahnte Entwicklungschancen und Veränderungsprozesse in Gang zu setzen vermag.
Der Stimmausdruck repräsentiert stets die Gesamtpersönlichkeit eines Menschen und ist daher u. a. ein hervorragendes diagnostisches Medium.
Als ureigenstes Instrument, das aus der ganzen Differenziertheit der Körperwahrnehmung als Ausgangspunkt für Ausdruck erwächst, kann sie sich gleichzeitig in spirituelle Dimensionen aufschwingen und geistige Erfahrungen großer Tiefe ermöglichen.

Praxiserlebnisräume
Bei der Gestaltung meiner Praxisräume bevorzuge ich eine Größe ab 30qm als Angebot zur Bewegungsfreiheit und des Empfindens von Freiraum sowie dezente Farbgebungen, die Geborgenheit und Wärme evozieren. Damit hoffe ich, Freiheits- und Nähebedürfnisse der Menschen gleichermaßen beantworten zu können.
Ein ausgewogenes, ästhetisch und sinnlich ansprechendes, vielfältig musiktherapeutisches Instrumentarium fordert Neugier und Interesse heraus.
Ein warmer Holzboden und eine stimmfreundliche Akustik runden die Basics ab. Nicht zu vergessen die Möglichkeit eines freien Blicks ins Grüne.
Seit ich vor einem Jahr von Köln nach Dießen an den Ammersee umgezogen bin, kann ich direkt hinter dem Praxisraum in Feld und Wald spazieren, um Therapieprozesse auch in der Natur lebbar zu machen – was ich mit viel Zustimmung schon an meiner ersten Musiktherapiestelle im Odenwald, in Seminaren am Odenwald-Institut begonnen und in allen Wirkungsbereichen wenn möglich fortgesetzt und weiterentwickelt habe.
Hier in Dießen gibt es einen geheimnisvollen Nixenweiher, eine kleine Kapelle zum Tönen und einen weiten Alpenblick bis hin zur Zugspitze.
Und den wunderbaren Ammersee.

Zum Abschluss möchte ich ein berührendes Beispiel aus der Seminarpraxis (Heilsames Singen und Tönen 2017 am EAG-FPI) berichten. Es lässt Einblicke zu, wie aus dem Gesamtprozess einer Gruppenimprovisation ein Einzelprozess erwachsen kann. Die Beschreibung einer Teilnehmerin, die aus einer Erstarrung wieder auftauchen und dadurch zu einer neuen Verbundenheit mit ihrer Stimme, innerlich wie äußerlich kommen konnte, wird jeweils kursiv zitiert.
Im Verlaufe des Seminars entstand aus einer Gruppenatmosphäre der Hemmung heraus meine Einladung, sich zu einem von mir intuitiv ausgewählten, zur Stimmevokation sanft anregenden klassischen Musikstück zu bewegen und der Stimme zu erlauben, mit zu tönen.
„Meine Stimme verstummt im großen Klanggefüge, ergriffen von frühen Prägungen, erstarrt im großen Musikwerk, ein innerliches Verstummen nimmt Raum … sich verdichtende Kreise lassen mich von der Gruppe ausgeschlossen, mich verloren fühlen … kindliche System-Großfamilie-Gefühle ergreifen mich: traurig, verzweifelt, wütend, ohnmächtig …“
Nach der Improvisation findet ein Resonanzaustausch statt, zu der sie sich früh einbringt:
„so springe ich in eine Wortmeldung, mein Rettungsversuch, nicht verloren zu gehen. Ich fühle, wie die Situation mir entgleitet, als eine andere Teilnehmerin mein Gefühlsplateau als Raum für ihre Gefühlswelt aufgreift – ich fühle, als ob mir mein Gefühl, meine Daseinsberechtigung weggenommen wird und bleibe alleine zurück … “
Ich kann in der Gegenübertragung deutlich die Wut wahrnehmen, welche von der Teilnehmerin nicht geäußert wird.
„Ich werde von einer klaren, zugewandt warmen Stimme abgeholt, eingeladen, mich auf meinen Körper zu besinnen, ihn stimmlich hörbar werden zu lassen, auszudrücken, was jetzt da ist.“
Dazu wird der Protagonistin angeboten, die Gruppe als unterstützende musikalische Begleitung wählen zu dürfen, was sie zögerlich annimmt.
„Meine Stimme und das Klavier … Die Stimme zunächst eruptiv erklingend aus aufgestauten Gefühlwelten – ich werde ermutigt, Körper und Stimme zu verbinden … beginne den Gang in eine stimmliche Körperreise … Wut bewegt die Füße, aufstampfen, schreien wie ein Kind – erstarrte Ohnmacht und Verzweiflung spürbar in Armen und Händen, ein Weinen und Schluchzen … meine Stimme zeigt mir den Weg – ein zaghaftes und kraftvolles Geschöpf/Wesen …. im Wechselspiel mit dem Klavier… wie unglaublich erleichternd, von der Zartheit und Kraft dieser Klänge unterstützt und begleitet zu werden … beantwortet zu werden … wie heilsam!
Einen heilsamer Weg: die Gefühle durch meinen Körper tönend hindurch fließen lassen, sie mir zugehörig fühlen …meine Stimme klingt freier, fließt in mein Potential rhythmischer Vielfalt … Ich spüre nun meine Kraft, meine Zartheit, mein Verspieltsein, meine Freude, mein Berührtsein … ich vernehme nun auch die Resonanz der Gruppe, höre ein Mitswingen und Schnipsen, angesteckt von meinem Rhythmus … meine Stimme im Gruppengroove … Teil des Ganzen sein, nun ein Miteinander-sein. Ich lache beglückt, gleichzeitig tief berührt, bin gleichzeitig im Klang und Blickkontakt verbunden.
Diese heilsame, nährende und korrigierende Erfahrung als dichtes Resonanzgeschehen wirkt nach … ist geborgen in meinem Innern, als Qualität einer weiten Stille – Ankommen.“

Ausblick
Das Ziel, weiterhin möglichst vielen Menschen wertvolle Erfahrungen mit Musikpsychotherapie zu ermöglichen, hat mich u. a. dazu bewogen, zurzeit eine hälftige Kassenzulassung als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin zu beantragen.
Im Seminarbereich werde ich Weiterbildungen für TherapeutInnen in körperorientierter Musik-und Stimmtherapie sowie Retreats zur Selbstfürsorge, Ressourcenstärkung, Erholung und geistigen Erneuerung (Re-creation) anbieten.
Dazu bin ich mit zwei musiktherapeutischen Kollegen im Allgäu bzgl. des Aufbaus eines „Instituts für Musiktherapie und Psychotherapie“ im Gespräch.

Die Autorin:

Christa Metzdorf
1954 Trier, Musik-und Stimmpädagogin, Musikpsychotherapeutin, Ki-Ju-Psychotherapeutin, Lehrtherapeutin DMtG, EAG/FPI, DGT, Dozentin, Supervision, Weiterbildungsseminare für TherapeutInnen im Bereich Stimme, Spiritualität

Wengen 29
86911 Dießen a.Ammersee
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