Praxisvorstellung

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Praxis für Musiktherapie Brit Gardemeier

1. Stellen Sie sich bitte kurz vor.
Mein Name ist Brit Gardemeier, ich lebe mit meinem Mann und meinem Sohn in Hamburg, der schönsten Stadt der Welt (gleich nach meiner Heimatstadt) und leite dort meine eigene „Praxis für Musiktherapie Brit Gardemeier“ mit dem Dreiklang ‚Musik – Trauerbegleitung – Psychotherapie‘.

2. Welche Situation Ihres musiktherapeutischen Berufslebens lag vor der Eröffnung Ihrer ambulanten Praxis?
Wenige Wochen, also unmittelbar davor, habe ich meine Zusatzqualifikation „Musik als Therapie in der Neonatologie“ am Institut für Musiktherapie am Freien Musikzentrum e. V. begonnen und mittlerweile mit Erfolg abgeschlossen.

3. Wie sind Sie zu dem Beruf der Musiktherapeutin gekommen?
Über die „Initiative gegen schnurgerade Lebensläufe“. – Kurzum: zusätzlich dazu, dass ich schon als kleines Kind Zahnärztin werden wollte, wollte ich Musik studieren, da ich von klein auf
nicht nur wahnsinnig gerne zu meiner Zahnärztin gegangen bin, sondern gefühlt immer Musik gemacht habe, zu Hause, in der Kirche, in der Schule, in der Musikschule et cetera und diese mich in jeglichen Lebenssituationen, auch am Sterbebett meiner Oma zum Beispiel, stets begleitet hat. Aus diversen Gründen habe ich dann jedoch nach dem Abitur zunächst Zahnmedizin studiert und nur nebenbei immer weiter Musik gemacht. Doch irgendwie hat mich die Musik nie losgelassen, bis ich irgendwann erfüllenderund dankbarerweise die Musiktherapie „entdeckt“ habe – für mich eine wunderbare Mischung aus Musik, Psychologie und Medizin.

4. Erzählen Sie bitte von den Rahmenbedingungen und der Konzeption Ihrer Praxis.
Ich führe meine Angebote als freie Privatpraxis mit der Erlaubnis zur berufsmäßigen Ausübung der Heilkunde ohne Bestallung beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie. Für meine Leistungen ist also ein Honorar zu zahlen, welches gegebenenfalls die private Krankenversicherung, die Heilpraktikerzusatzversicherung oder die private Krankenkasse übernimmt. Aufgrund meiner Unabhängigkeit von gesetzlichen Krankenkassen kann ich meinen Patienten und Klienten eine passende Unterstützung fernab von Gutachten und festgelegter
Behandlungsdauer bieten. Bei mir gibt es in der Regel einen Termin innerhalb von zwei bis vier Wochen, zwei Plätze habe ich für Geringverdienende vorgesehen. Zu den für mich wichtigen Rahmenbedingungen zählen Achtsamkeit, erforderliche klare Absprachen und Grenzen. Dazu gehören für mich auch die Regelungen zur Dauer der einzelnen sowie der gesamten Sitzungen sowie der Kontakt zwischen den einzelnen Sitzungen. Als Mutter, Diplom-Musiktherapeutin, Musikpädagogin, Trauerbegleiterin steht in meiner Praxis in Hamburg die Arbeit mit Schwangeren, Kindern, Jugendlichen, jungen Erwachsenen und Familien im Mittelpunkt meiner Tätigkeit. Einer meiner therapeutischen Schwerpunkte bildet die Arbeit mit Frühchen und Sternchen sowie deren Familien wie verwaiste Eltern und trauernde Geschwister. Daneben umfasst meine musikpädagogische Tätigkeit zum Beispiel die Leitung diverser Musikkurse für Schwangere sowie für Kinder von null Monaten bis zu sechs Jahren.

5. Wie sind Ihre Praxisräume eingerichtet? Nach welchen Kriterien haben Sie sie gestaltet?
Meine Praxis ist in einem ehemaligen und mittlerweile auch denkmalgeschütztem Werkstattgebäude von 1908 untergebracht. In zweiter Reihe gelegen habe ich so trotz der sehr zentralen Lage in unmittelbarer Nähe zur Außenalster Ruhe vor äußeren Umwelteinflüssen und dennoch das Grün der Bäume direkt vor meinen Fenstern. Eines meiner persönlichen Highlights meiner Praxis sind meine „Himmelsfenster“. Diese verschaffen mir nicht nur eine lichtdurchflutete Praxis, sondern werden auch immer wieder in diversen Settings aufgegriffen und finden positiven Anklang. Die Praxiseinrichtung selbst ist schlicht gehalten. Vormals hatte hier eine Klaviergalerie ihren Standort. Aus dieser Zeit sind mehrere Klaviere noch als Dauerleihgabe vorhanden, sodass sich die Musik durch alle Räume zieht. Der Eingangs- und Wartebereich greift den historischen Hintergrund des Gebäudes und seine Funktionalität auf.
Mit einem modernen Industriecharme empfängt dieser Bereich meine Besucher, die Holzbalken an der Decke werden durch einen schlichten Metallboden kontrastiert. Im Behandlungsraum selbst habe ich viel freien Platz. Dieser bietet mir zum einen die Möglichkeit, meine Gruppen- und Kursangebote anzubieten und zum anderen mich auch im Einzelsetting bei Bedarf mit den Klienten und Patienten genügend auszubreiten. Neben einer kleinen Sitzecke mit Tisch direkt vor einem großen Fenster laden viele Instrumente ein, diese auszuprobieren. Dabei freue ich mich über viele für meine Besuchenden „neue“ Instrumente. Auch für meine ganz kleinen Besucher bin ich ausgerüstet. Unter anderem klassische Schwungtücher, viele Rhythmusinstrumente oder auch meine XXL-Klangschale zum Hineinstellen können für Begeisterung sorgen. Ich habe zudem viele Möglichkeiten, Instrumente zu verstauen, sodass zum Beispiel Babys und Kleinkinder auch nur an die Instrumente gelangen, welche für das aktuelle Setting im Vordergrund stehen sollen und nicht mit Reizen überflutet werden. Insgesamt ist mein Ansatz bei der Gestaltung meiner Praxis anpassungsfähig, wobei ich die spezifischen Bedürfnisse und Ziele der Klienten und Patienten sowie den Kontext, in dem das jeweilige Setting stattfindet, berücksichtige.

6. Mit welchen Anliegen, Leiden oder Krankheiten können sich Menschen an Sie wenden?
Die Arbeit in meiner Praxis fasse ich unter meinem Dreiklang ‚Musik – Trauerbegleitung – Psychotherapie‘ zusammen.
Der Aspekt „Musik“ beinhaltet mit einer musiktherapeutischen Grundhaltung auch den musikpädagogischen Aspekt, nämlich Kurse, Musikunterricht, Entspannung.
Zu den Kursen zählen meine eigens konzipierten „Musik für Schwangere“ und „Musik für Babys von 0 bis zu 18 Monaten“ sowie „Musik für Kinder von 1,5 bis zu 6 Jahren“.
Zum Musikunterricht zählen zum Beispiel Klavierunterricht und Musiksafaris für Kinder.
Zur Entspannung zählen Klangentspannung für Schwangere und die Klangmassage. Zur Klangmassage bin ich vor einigen Jahren gekommen durch das von meinem Berufsverband, der DMtG, beworbene Fortbildungsseminar „Klangmassage in der Musiktherapie“. Diese für mich wunderbare Methode der Entspannung hat mich so begeistert, dass ich mich in dem Bereich
immer weiter fortgebildet habe und mittlerweile das erweiterte Zertifikat mit der Berufsbezeichnung „Peter Hess®-Klangmassagepraktikerin“ innehabe und in diesem Jahr zusätzlich die Zertifizierung als Klangmassage-Praxis erhalten werde.
Der Aspekt „Trauerbegleitung“ meines Dreiklangs beinhaltet, dass ich ausgebildete und vom Bundesverband Trauerbegleitung e. V. zertifizierte Trauerbegleiterin bin und mich auch als solche vor allem um Familien kümmere mit einem Schwerpunkt auf verwaisten Eltern und trauernden Geschwistern. In dieser Tätigkeit habe ich zum bereits zweiten Mal am vergangenen zweiten Dezembersonntag eine Erinnerungsveranstaltung zum Weltgedenktag für verstorbene Kinder initiiert und geleitet, dieses Mal zudem zugunsten der „Verwaisten Eltern und Geschwister Hamburg e. V.“.
Der Aspekt „Psychotherapie“ meines Dreiklangs beinhaltet Psychologische Beratung sowie die Schwerpunkte Psychotherapie rund um Schwangerschaft und Geburt, Musiktherapie in
der Neonatologie beziehungsweise in der ambulanten Nachsorge sowie Musiktherapie mit Babys, Kleinkindern, Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
So sehe ich mich rundum als Familienpraxis mit einer besonderen Verbindung zu Frühgeborenen und verstorbenen Kindern, zum Leben, zum Tod und all dem Wunderbaren dazwischen.

7. Was hilft in Ihrer Therapie? Nach welchem Konzept arbeiten Sie?
Meine therapeutische und menschliche Grundhaltung ist achtsamkeitsbasiert (Stichworte: Nicht-Urteilen, Geduld, Anfängergeist, Vertrauen, Nicht-Erzwingen, Akzeptanz, Loslassen, Dankbarkeit, Großzügigkeit) sowie systemisch und somit auch konstruktivistisch, lösungsorientiert, ressourcenorientiert.

8. Wie klingt die Musik, die Sie mit Patient:innen machen oder die Sie ihnen vorspielen?
Vielleicht so: neu – anders – im Hier und Jetzt.

9. Schildern Sie bitte eine typische Situation aus Ihrem Berufsalltag.
Eine hierauf vielleicht typische Antwort meinerseits könnte sein: „Was ist schon typisch!?“ Denn ich mag zum Beispiel Fragen und Konjunktive. Typisch für mich könnte zudem sein,
dass ich im Sinne einer achtsamkeitsbasierten Haltung immer wieder neu gespannt bin auf den jeweiligen Menschen und dessen Geschichten und wertschätzend daran interessiert – jeden Tag aufs Neue. So kann ich sagen, dass ich dankbar bin für meinen Beruf und es in diesem Sinne diesen „Alltag“ für mich nicht gibt, denn jeder Tag ist anders und ich lerne, wohl als lebenslangen Lernprozess, jeden Tag dazu und das empfinde ich als sehr bereichernd – und wenn das als „typisch“ zählt, wäre das eine typische Situation aus meinem Berufsalltag.

10. An welche besonders schwierige, lustige oder glückliche Situation können Sie sich erinnern?
Jeden Tag gibt es für mich schwierige, lustige und glückliche Situationen, in jedem Feld meiner Tätigkeit (Musik – Trauerbegleitung – Psychotherapie) und das Besondere daran ist für mich, dass ich auch daraus lernen kann.

11. Welche Idee im Bereich der Musiktherapie würden Sie gerne verwirklichen, wenn Sie ausreichend Zeit und Mittel hätten?
Ich würde dafür sorgen, dass Musiktherapie ab sofort als weiteres Richtlinienverfahren gelten und als Leistungsangebot von den Krankenkassen übernommen werden würde, sowie dass auf noch viel mehr Neonatologiestationen die Musiktherapie implementiert sein würde. Ich würde meine Praxis zu einem größeren Unternehmen erweitern mit unter anderem viel mehr räumlichen Möglichkeiten und mich intensiver um Musiktherapie für Gehörlose kümmern. Ursprünglich wollte ich mich nämlich darauf spezialisieren und habe unter anderem deshalb die Deutsche Gebärdensprache (DGS) gelernt. Außerdem nehme ich mir die Zeit, mich auch weiterhin dafür einzusetzen, dass Tabuthemen/ Randthemen wie Psychotherapie rund um Schwangerschaft und Geburt sowie Abschied, Tod und Trauer und Tod von Kindern im Besonderen als Lebensthemen, die uns immer wieder begegnen, mehr zu kultivieren und in die Öffentlichkeit als zum Leben dazugehörig zu rücken und die Betroffenen zu unterstützen und vielleicht auch für die Hoffnung und Gewissheit einzustehen, dass nichts verloren geht.
Und ich wünsche mir, dass ich mir stets genügend Zeit nehme, um mich zu bilden und zu lernen, achtsamer zu werden, zu lieben und dankbar zu sein für einen wundervollen Beruf an den Grenzen und Verbindungen zwischen Leben und Tod und für mein Leben.

Brit Gardemeier
Praxis für Musiktherapie Brit Gardemeier
Musik I Trauerbegleitung I Psychotherapie
Dorotheenstraße 17
22301 Hamburg-Winterhude
040 75689951
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britgardemeier.de
https://www.instagram.com/brit.gardemeier/