Editorial
„Wie die Alten sungen, zwitschern heut die Jungen“?
Jede Institution beweist ihre Zukunftsfähigkeit, wenn es ihr gelingt, Generationenwechsel erfolgreich zu bewältigen. „WIR HABEN ES GESCHAFFT“ – so darf es das Herausgeberteam der MuG inklusive aller Mitautor:innen, Redaktionsmitarbeiter:innen & fleißigen Helfer:iInnen nach mehreren Jahrzehnten erfolgreichen Arbeitens stolz und fröhlich gen Himmel trällern.
Aus Anlass des 80. Geburtstags von Prof. Dr. Hans-Helmut Decker-Voigt halten wir (H. U. Schmidt, T. Timmermann, P. Jürgens und T. Stegemann) in dieser Ausgabe als Quartett Rückschau auf dessen professionell mitmenschliche Lebensleistung.
Decker-Voigt ist nicht nur die Gründung der Zeitschrift zu verdanken. Vielmehr hat er alle Entwicklungsschritte der MuG maßgeblich geprägt und ist nach Jahrzehnten fröhlich pfeifend gegangen. Der Kapitän verließ das Schiff auf eigenen Entschluss, voll Zuversicht und Vertrauen, ein exzellentes Segelboot zu überlassen zu haben. Fröhlich pfeifend gab er das Steuerrad aus der Hand.
Deshalb entschieden wir uns, „Generationenwechsel“ als Schwerpunkt dieses Heftes zu wählen. Derartige Wechsel können ziemlich dramatisch verlaufen – und Institutionen sogar daran zerbrechen lassen.
Generationenwechsel sind immer Risiko und Chance zugleich. Dabei geht es um das Verhältnis von Bewahrung und Erneuerung.
Wo sehen wir heute Bedarf, uns zu erneuern? Das wird uns beschäftigen. Anregungen aus unserer Leserschaft sind uns willkommen.
Mit Freude heißen wir in dieser Ausgabe drei neue Autorinnen willkommen.
Zwei Nachwuchs-Wissenschaftlerinnen gewähren uns Einblicke in ihre praktische Arbeit mit Musiktherapie in Südafrika sowie in Norddeutschland mit blinden Menschen. Die dritte Autorin beschreibt ihre langjährigen Erfahrungen als Musikpsychotherapeutin in einer norddeutschen Rehabilitationsklinik für Neurologie.
Neue Generationen erschließen auch künftig neue Bereiche, Erfahrungen und Perspektiven für unser spezielles Fach. Nicht zuletzt durch Migration wird unsere Gesellschaft immer vielfältiger, internationaler und mulikultureller. Das wird auch unsere Praxis, Lehre und Forschung weiter maßgeblich verändern.
In dem vorliegenden Heft finden Sie wieder ein breit gefächertes Angebot zu der vielfältigen Praxis, Lehre und Forschung der Musiktherapie. Wir freuen uns auf Rückmeldungen von Ihnen und Ihr bleibendes Interesse.
Ihre/Eure
Petra Jürgens