Schwerpunktthema

Gegen den Strom schwimmen lernen – Der co-abhängige Fall Frau Freundlich

Von Jens Flassbeck

1. Einleitung
Das Zusammenleben mit einem Suchtkranken, gleichgültig ob als Kind, Partner, Eltern oder anders betroffen, ist mit vielfältigen Belastungen verbunden. Sucht ist ein Strudel, der nicht nur den Suchtkranken, sondern alle, die ihm zu nahe kommen, mit sich in den Abgrund reißt. Angehörige leiden häufig ebenso unter den Begleit- und Folgeerscheinungen der Sucht wie der Suchtkranke. Besonders schlimm sind Kinder betroffen. Parentifizierung wird es genannt, wenn Kinder zu „Eltern ihrer Eltern“ werden und zu früh zu viel Verantwortung übernehmen müssen. Typisch ist der Fall, dass betroffene Kinder allmorgendlich die kleineren Geschwister aus dem Bett holen, ihnen Frühstück machen und sie zum Kindergarten bringen, bevor sie selbst in die Schule gehen, weil die Mutter mit Alkoholnachwirkungen im Bett liegt. Oder sie haben allabendlich die regelmäßige Aufgabe, den betrunkenen Vater ins Bett zu bringen, weil sie als Lieblingskind die einzigen sind, die der Vater nicht schlägt.
Co-Abhängigkeit wird diese Angehörigenproblematik in der Tradition der amerikanischen Selbstbetroffenenliteratur der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts genannt. Co-abhängig betroffen sind vor allem Mädchen und Frauen. Töchter – nicht Söhne! – aus Suchtfamilien haben ein erhöhtes Risiko im späteren Leben (unbewusst) einen suchtkranken Partner zu wählen, ohne selber suchtkrank zu werden. Die Mädchen lernen von ihren co-abhängigen Müttern modellhaft die selbstaufopfernde Fürsorge und grenzenlose Verantwortungsübernahme. Die Partnerschaft zu einem Suchtkranken und das Auf und Ab des von der Sucht bestimmten Alltags erleben sie als Schicksal und Normalität. Später als Mütter geben sie das Risiko wiederum an ihre Töchter weiter oder leiden unter suchtkranken Söhnen. So wird aus einer unglücklichen Kindheit nicht selten ein tragisches Leben bis ins hohe Alter.
Obwohl die Problematik der Co-Abhängigkeit und die unermessliche Not der Betroffenen seit den 80ern des letzten Jahrhunderts bekannt ist, mangelt es bis heute an geeigneten Hilfeangeboten in Prävention, Beratung und Therapie. Erfreulicherweise ist zwar zu konstatieren, dass Kinder in Suchtfamilien zunehmend in Prävention und Behandlung berücksichtigt werden. Doch ist die Versorgungssituation unzureichend und bei weitem nicht flächendeckend. Auch die Kooperation und Vernetzung der beteiligten Systeme, Suchthilfe, Jugendhilfe und Bildung, gilt als reformbedürftig. Im Bereich betroffener Erwachsener herrscht dahingegen weitgehende Ideen- und Konzeptlosigkeit. Betroffene Partner und Eltern werden aus suchttherapeutischen Gründen nur mit-behandelt. Durch ihren co-therapeutischen Einbezug wird versucht, Einfluss auf die Suchtkranken zu nehmen, damit diese weniger konsumieren und eine Therapie aufsuchen. Die Fixierung des Suchthilfesystems auf die suchtkranke Klientel verstärkt so auf ungünstige Art und Weise noch die co-abhängige Verantwortungsübernahme. Wiederholt beklagen sich Angehörige beim Autoren, dass ihr Hilfebegehren durch die aufgesuchten Suchtberatungen zurückgewiesen worden sei: „Wenn Sie es nicht schaffen, den Suchtkranken in die Beratung zu bringen, können wir nichts für Sie tun.“
Dieser Artikel möchte die Betroffenheit der Angehörigen aus dem dunklen Hintergrund, in dem sie gewöhnlich ungesehen leiden, ins solidarische Licht der Aufmerksamkeit holen. Es werden dabei zwei Ziele verfolgt: Erstens sollen die spezifischen psychischen Probleme und Störungen von co-abhängigen Angehörigen erhellt werden. Zweitens sollen spezielle Leitlinien in der therapeutischen Arbeit mit Angehörigen aufgezeigt werden. Anhand eines Behandlungsfalles, Frau Freundlich, werden die Ausführungen veranschaulicht. Frau Freundlich befindet sich in der ambulanten Psychotherapie beim Autoren. Selbstverständlich sind die Daten gewissenhaft anonymisiert.

2. Störungskonzept
Die Belastungen, Beeinträchtigungen und Übergriffigkeiten, denen Angehörige tagtäglich ausgesetzt sind, können unterschiedliche psychische Probleme und Störungen bedingen. Des Weiteren haben Personen mit vorhandenen psychischen Störungen ein erhöhtes Risiko, eine Beziehung zu einem Suchtkranken einzugehen. Wie bei der unbeantwortbaren Frage, ob die Henne oder das Ei zuerst war, stehen die suchtbedingten Belastungen und die psychischen Probleme der Angehörigen miteinander in einer sich ungünstig verstärkenden Wechselwirkung.
Nach den klinischen Erfahrungen des Autors sind bei Angehörigen vor allem folgende Störungsbilder zu finden: Anpassungsstörungen, Depressionen, generalisierte Angststörung, soziale Phobie, akute und posttraumatische Belastungsreaktion sowie ängstlich vermeidende und abhängige Persönlichkeitsstörungen. Üblicherweise zeigen die Betroffenen Auffälligkeiten über mehrere der aufgezählten Störungsbilder, ohne eins davon in Gänze zu erfüllen. Das vielschichtige pathologische Bild von betroffenen Angehörigen könnte daher als co-abhängige Anpassungsstörung eingeordnet werden.
Jedoch berücksichtigen diese Diagnose und alle anderen genannten Diagnosen ebenfalls nicht die Hauptsymp­tome, die verstrickte Angehörige und auch betroffene Kinder aufweisen:
–    die emotionale und gedankliche Fixierung auf den Suchtkranken
–    das zwanghafte Bestreben, helfen und die Sucht kontrollieren zu wollen
–    die übermäßige Neigung, sich für alles verantwortlich zu fühlen.
Aufgrund dieser Auffälligkeiten kann angenommen werden, dass Co-Abhängigkeit im Kern eine eigene und zwar primär verhaltensbezogene Abhängigkeitsproblematik ist. Der Suchtkranke ist das Suchtmittel, die übermäßige Hilfe und Verantwortungsübernahme sind das Suchtverhalten. Die falsche Hoffnung, alles wird gut werden, wenn wir es schaffen und er aufhört, zu konsumieren, ist der „Rausch“ der Co-Abhängigen. Und die Enttäuschung darüber, dass es mal wieder so gekommen ist, wie es kommen musste und er wieder konsumiert hat, ist der co-abhängige Entzug. Der Suchtdruck findet seine Entsprechung im co-abhängigen Sehnen, gebraucht zu werden.

Frau Freundlich weiß von Anfang an, dass ihr Mann zu viel trinkt: „So schlimm habe ich es nie erlebt.“ Sie bekommen vier Töchter. Die nächsten 20 Jahre sind geprägt von ihrem Überlebensmotto: „Für die Kinder!“. Aus der ständigen Besorgtheit, dass die Kinder wegen seiner Sucht keine Nachteile erfahren sollen, funktioniert sie äußerlich und leidet still.
In der Therapie wirkt Frau Freundlich anfangs angespannt, unsicher und unruhig, was sie selbst nicht wahrnimmt. Auch ihre Freudlosigkeit und Erschöpfung spürt sie kaum. Sie spricht überwiegend über Mann und Kinder, kaum über sich. Wenn ich sie auf ihre Belastungen anspreche, reagiert sie ausweichend: „Andere sind schlechter dran!“ oder „Hoffnung besteht doch?“. Der Mann trinkt mit der Zeit immer mehr. Sie übernimmt immer mehr Aufgaben: Die Kinder, den Haushalt, das Behördliche, das Haus, das Auto, den Garten usw. Sie schätzt die Verteilung der Arbeit prozentual so ein: „70 % ich, 30 % er“.
Der Mann beschimpft sie immer häufiger. Seine Abwertungen lösen Selbstzweifel, Schuldgefühle, Insuffizienzgefühle und Ängste aus. Dasselbe Reaktionsmuster zeigt sie auch bei ihrer Mutter, die ihr in Konflikten oft vorwirft, ihre Kinder nicht zu lieben. Sie schweigt dann und zieht sich zurück. Ich frage sie, was sie abhält, sich zu wehren. Sie erzählt von ihrer steten Selbst­unsicherheit: Sie gibt um des lieben Friedens willen stets nach und versucht immer, es anderen recht zu machen.
Am Wochenende wiederholt sich wöchentlich dieselbe Situation. Sie liegt im Bett und wartet auf den Ehemann, manchmal bis tief in die Nacht. Sie ist gelähmt und spürt nichts. Er kommt betrunken und vergeht sich an ihr. Zuletzt beschimpft er sie dabei unflätig. Sie erlebt es als ekelhaft und grausig. Doch sie hält still, wegen der Kinder. Sie erzählt, sie habe immer Hoffnung gehabt: „Vielleicht lerne ich noch, ihn zu lieben.“ Als Therapeut bewerte ich es als Vergewaltigung. Sie findet bis heute keinen Begriff für das, was sie sich hat antun lassen. Stattdessen ärgert sie sich darüber, dass sie versagt und sich nicht gewehrt hat. Immerhin schläft sie zu Beginn der Therapie schon auf dem Sofa, was weitere Übergriffe verhindert.
Als sie ihm mitteilt, dass sie sich trennen will, hebt er ihre Lebensversicherung ab und schafft das Geld an die Seite. Wir haben es ausgerechnet: Er hat ca. 60.000,- Euro über die Ehejahre in Wein, Bier und Schnaps investiert. Sie denkt sich, Hauptsache, er zieht aus und alles geht vernünftig über die Bühne. Als ich sie zu Anfang der Behandlung frage, was sie dazu und auch zu anderen Ungerechtigkeiten denkt, schweigt sie und überlegt lange. Dann wechselt sie das Thema. Er zieht tatsächlich aus. Sie sucht ihm eine neue Wohnung und organisiert den Umzug. Sie ist hoffnungsfroh, dass nun alles gut wird.
Er zahlt kaum Unterhalt für die Kinder. Sie nimmt zusätzlich einen 450-Euro-Job im Kino an, um den Kindern neue Schuhe kaufen zu können. Er fliegt im Sommer allein in den Urlaub. Sie und die Töchter fahren dieses Jahr nicht in den Urlaub. Auch nach dem Auszug kommt er öfter zum Essen vorbei. Er fragt nicht, ob er eingeladen ist. Er nimmt den Schlüssel aus dem Blumentopf, setzt sich an den Tisch und nimmt sich vom Essen. Sie ärgert sich darüber und schweigt wegen der Kinder, die sich freuen, wenn Papa vorbeikommt.
Frau Freundlich wuchs bereits mit einem alkoholkranken Vater auf. Schon als kleines Kind musste sie ihn täglich auf Geheiß der Mutter aus der Kneipe holen. Sie hat nicht viel Erinnerung daran, außer dass es widerlich war und sie viel Angst hatte. Die Mutter trennte sich, als Frau Freundlich acht Jahre alt war. Den Vater hat sie seit 20 Jahren nicht mehr gesehen. Den neuen Stiefvater fand sie nett. Den Kontakt bewertet sie bis heute als gut. Der Stiefvater schlug sie und die Brüder häufig, wenn sie unartig waren. Die Mutter schützte sie nicht. Alle in der Familie lobten den Stiefvater. Seitdem er da sei, seien die Kinder lieb und brav. Später in der Jugend belästigte er sie auch sexuell. Zur Mutter hat Frau Freundlich ein bis heute schwieriges Verhältnis. Frau Freundlich redet von sich aus nie über die Mutter.
In der Jugend war sie Mitglied einer Jugendgruppe. Die dortige Leitung, so erzählt sie, war die einzige Bezugsperson, die sie im Leben hatte. Bei ihr fühlte sie sich wohl und verstanden. Frau Freundlich ist Erzieherin und arbeitet als Gruppenleitung im Kindergarten. Sie ist bei Kindern, Eltern und Kollegen beliebt und respektiert. Anders als im Privaten kann sie sich im Beruflichen abgrenzen und behaupten.
In Tabelle 1 sind die Beschwerden und Auffälligkeiten von Frau Freundlich aufgelistet und den oben aufgezählten Störungsbildern zugeordnet, um die Komplexität des Gesamtstörungsbildes zu verdeutlichen. Frau Freundlich wurde mit folgender Diagnose nach ICD-10 behandelt: Anpassungsstörung mit Depressionen und Angst (F43.22) vor dem Hintergrund belastender Kindheitserlebnisse (Z61, Z62) und Alkoholmissbrauch in der Herkunftsfamilie (Z81) sowie abhängigen und ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitszügen (Z73).

3. Leitlinien der Behandlung
Im Folgenden wird die ambulante Psychotherapie der Angehörigen beschrieben. Zum Einsatz kommen Methoden der Gesprächspsychotherapie, des motivationalen Interviews und der kogni­tiven Verhaltenstherapie. Im Fokus des Interesses steht dabei jedoch nicht die spezifische psychotherapeutische Methodik. Vielmehr sollen der Hilfebedarf der Betroffenen und die zentralen Leitlinien zum geeigneten Umgang damit herausgearbeitet werden. Die Leitlinien können auf andere Bereiche psychosozialer Hilfe – Angehörigenselbsthilfe, Spieltherapie mit Kindern aus suchtbelasteten Familien, Suchtprävention, Sozialpädagogik – übertragen werden.

3.1 Zuwendung und Beachtung
Die Exploration der Symptome, der aktuellen Situation, der Probleme, der biografischen Zusammenhänge und der Ressourcen ist die erste und wichtigste Intervention. Die Klientin erhält dabei Raum, Zuwendung und Zuspruch. Häufig ist der Therapeut der erste, dem sich die Klientin anvertraut. Das ist für sich wirksam. Das therapeutische Bemühen, die Klientin empathisch zu verstehen, hilft der Klientin, sich zu entlasten, Klarheit zu gewinnen und mehr Selbstakzeptanz zu entwickeln. Darüber hinaus ist Verständnis der Ausgang jeder weiteren psychotherapeutischen Intervention, auch vertracktere und hartnäckigere Probleme anzugehen.
Psychotherapie ist ein Abenteuer, für die Klientin und auch den Therapeuten. Zwei Menschen nehmen eine recht intensive Beziehung auf. Das ist ein Wagnis. Dafür benötigt es von beiden Seiten eine Menge Feingefühl, Offenheit, Neugier, Mut, Kreativität und Toleranz. Die emotional berührende Begegnung zweier Menschen ist der wesentliche Wirkfaktor von Psychotherapie und allen anderen psychosozialen Hilfen. Wenn der Therapeut die Sicherheit seiner Modelle verlässt, sich aus der Deckung der Methoden traut und sich auf das Glatteis des Mit-Menschseins begibt, dann geschehen Begegnung und Entwicklung.

In den probatorischen Sitzungen bei der Exploration der Beschwerden, der Biografie und der Lebenssituation berichtet Frau Freundlich sachlich und objektiv wie eine Nachrichtensprecherin. Emotionale Regungen sind anfangs nicht zu erkennen. Sie wirkt, als wenn sie über jemand Drittes berichtet. Am Anfang höre ich ihr überwiegend zu, versuche sie zu verstehen und drücke mein Mitgefühl aus. Ihre häufigen Momente der Sprach- und Gefühlslosigkeit fülle ich, indem ich ihr behutsam und solidarisch mein Erleben anbiete: „Mir an Ihrer Stelle ginge es…“.

3.2 Ambivalenz
Co-abhängige Angehörige sind wie auch Suchtkranke in ihrer Motivation hochgradig ambivalent. Der Suchtkranke fordert, dass sich die Umwelt verändert, damit er aufhören kann, zu konsumieren. Die Angehörige erwartet, dass er aufhört, zu konsumieren, damit alles gut wird. Beide machen sich in ihrer Haltung abhängig vom anderen und scheuen eigene Veränderungen. Dank motivierender Gesprächsführung wissen wir heute, diese Ambivalenz einzuschätzen und therapeutisch anzugehen. Empathie, ambivalenzaufdeckende Interventionen, Informationen, Change Talk und Confidence Talk sind Standard-Methoden der Suchttherapie, die ebenfalls bei co-abhängigen Angehörigen indiziert sind.

Frau Freundlich sucht die Suchtambulanz unseres Hauses auf, weil sie sich über Behandlungsmöglichkeiten für ihren Ehemann informieren möchte. In vier Beratungsterminen wird sie motiviert, eine ambulante Psychotherapie in Angriff zu nehmen. In den ersten 15 Sitzungen habe ich ständig Sorge, dass Frau Freundlich die Behandlung abbrechen könnte. Über meine Mitteilung, dass ich eine Langzeittherapie beantrage, kommt sie nur schwer hinweg. Sie meint, so schwer stehe es doch nicht um sie. Anfangs klammert sie sich an ihren Glauben, dass alles gut wird, wenn ihr Mann auszieht und sie vernünftig bleibt. Folgende Ambivalenzen arbeiten wir heraus:
1.    Anspruch, immer freundlich sein zu wollen; andererseits viel unterdrücktes Erleben von Unzufriedenheit und Ärger
2.    Wunsch, die Trennung vernünftig vollziehen zu wollen; andererseits die erfahrenen emotionalen, sexuellen und finanziellen Übergriffigkeiten durch den Mann
3.    Sorge darum, dass die Kinder nicht leiden sollen; andererseits die eigene mangelnde Selbstfürsorge
Ich empfehle Frau Freundlich den Film „Grüne Tomaten“, damit sie überhaupt eine Vorstellung davon erhält, was es bedeuten kann, sich als Frau zu emanzipieren. Die Protagonistin des Films „Evelyn Couch“, eine unterdrückte amerikanische Hausfrau zu Beginn der Wechseljahre mit sehr wenig Selbstbewusstsein, ähnelt Frau Freundlich sehr.
In ungefähr der 15. Sitzung explorieren wir ihre posttraumatischen Zustände. Diese können hoch generalisiert schon durch kleine Grenzverletzungen ausgelöst werden. Meine Frage, ob sie in ihrem Zustand der inneren Lähmung, Gefühlslosigkeit und Sprachlosigkeit einen vielleicht klitzekleinen Impuls spüre, beantwortet sie nach langem Schweigen schließlich mit dem Satz: „Ich wünsche, dass es anders wird!“. Sie sagt es so leise, dass ich zweimal nachfragen muss, bis ich sie verstehe. Wir spielen mit dem Satz, und sie formt ihn um: „Ich will, dass es anders wird!“. In der nächsten Stunde klärt sie ihre Haltung weiter: „Für mich!“ und „Leck mich!“. Frau Freundlich erschreckt sich über die eigenen Einfälle und es benötigt noch mehrere Sitzungen, bis sie ein wenig klarer wird. Doch seit dieser Sitzung habe ich keine Sorge mehr, dass sie abbricht.

3.3 Ziele und Ressourcen
Das Thema Ziele ist bei Angehörigen ein schwieriges. In ihrer ausgeprägten Selbstabwehr sind sie damit überfordert, eigene Ziele zu formulieren. Fragen nach ihren Wünschen werden stereotyp damit beantwortet, dass der Suchtkranke aufhören soll, zu konsumieren. Zunächst müssen die Ambivalenz aufgedeckt und die Fixierung auf den Suchtkranken gelockert werden, erst dann tauchen Ziele auf. Als Therapeut heißt es, geduldig zu sein.
Co-abhängige Angehörige bringen gewöhnlich, anders als andere psychisch kranke Menschen, zwei große Ressourcen mit. Erstens sind sie gegenüber anderen Menschen besonders feinfühlig, und zweitens können sie mit sich sehr unnachgiebig sein. Soziale Kompetenzen und Leistungsbereitschaft sind zumeist gut entwickelt. Ihre großen Talente sind gleichzeitig das, worunter sie leiden. Es geht in der Psychotherapie der Co-Abhängigkeit weniger um den Aufbau neuer Kompetenzen, vielmehr zielen die therapeutischen Bemühungen darauf ab, die vorhandenen Talente umzuwidmen. Es geht darum, dass die Betroffenen in einem ersten Schritt lernen, sich gegenüber anderen konsequenter abzugrenzen. Die dadurch entstehenden Freiräume sind die Voraussetzung dafür, dass sie in einem zweiten Schritt lernen, mit sich selbst liebevoller umzugehen.

In einer der ersten Sitzungen, als Frau Freundlich mal wieder vorwiegend schweigt, erzähle ich ihr im Konjunktiv von meiner Vorstellung, wie sie im kommenden Sommer die Sonne genießend auf der Terrasse liegt, die Füße auf einem Hocker und in der Hand ein spannendes Buch. Die Nachbarn renovieren ihre Terrasse, und die Töchter bringen ihr leckere Drinks und andere Köstlichkeiten. Frau Freundlich hört mir aufmerksam zu und genießt klammheimlich die Vorstellung.
Dann verkündet Frau Freundlich überraschend, dass sie sich entschieden habe, sich zu trennen. Angesichts ihrer Selbstunsicherheit habe ich massive Zweifel, dass sie den Entschluss auch umsetzen kann. Sie kann, und wider Erwarten ist er drei Monate später ausgezogen. Als Geschlechtsgenosse spüre ich beinahe ein wenig Mitleid mit dem armen Mann, wie sie ihn abfertigt. Doch vor allem freue ich mich, bin fast schon stolz auf sie und teile ihr meinen Respekt wie folgt mit: „Wenn Sie etwas wollen, ziehen Sie es gnadenlos durch.“
Im Folgenden erinnere ich sie immer dann, wenn sie mal wieder verzagt ist und an sich zweifelt, an ihr „gnadenloses“ Husarenstück. Dann lacht sie stets, und es entstehen Zuversicht und Zutrauen. Nach und nach kristallisieren sich zwei Hauptziele heraus: Frau Freundlich möchte erstens lernen, gegen den Strom zu schwimmen. Und zweitens möchte sie nicht noch einmal auf einen süchtigen Kerl hereinfallen.

3.4 Nein sagen und ärgerlich werden
Was wären wir ohne die Fähigkeit, Nein sagen zu können? Schon als Säugling sind wir in der Lage, uns durch stille Verweigerung oder lautstarkes Schreien von den Eltern abzugrenzen. Mit der Entwicklung der Persönlichkeit lernen wir das gesamte Spektrum der Möglichkeiten, andere zurückzuweisen, von grober Brüskierung bis hin zum diplomatischen Vielleicht. Unsere Identität wächst am Nein.
Verstrickte Angehörige haben die angeborene Fähigkeit zur Abgrenzung verloren, z. B. weil sie, wie Frau Freundlich, in einer Suchtfamilie aufwuchsen und in der Kindheit Übergriffigkeiten erfuhren. Das bedeutet, dass die Hemmung mit tief in der Person liegenden Ängsten verbunden ist. Es ist offensichtlich, wie viel Feingefühl das Thema benötigt. Therapeutisch ist die Politik der behutsamen, kleinen Schritte angesagt. Ganz entscheidend für den Aufbau einer sicheren Beziehung ist dabei, dass der Therapeut das Zögern der Klientin bedingungslos annimmt. Ressourcenorientiert deckt er auf und akzeptiert es, wenn die Klientin die wohlgemeinten Ratschläge des Therapeuten auf ihre verkappte Art und Weise ablehnt.

Es ist die 12. Sitzung. Bis dahin hat Frau Freundlich gut mitgearbeitet. In dieser Sitzung ergibt sich kein Thema, sie kommt von Hölzchen auf Stöckchen. Auf meine therapeutischen Interventionen geht sie nicht ein. Sie hat „keinen Bock“, traut sich aber nicht, es laut zu äußern. Auch wird deutlich, dass sie in der Therapie passiv bleibt und stets darauf wartet, was ich als Therapeut anrege.
Wir haben mittlerweile eine tragfähige Beziehung und ich konfrontiere sie damit, dass mir weder die Rolle der bevormundenden Mutter, noch die Rolle des abwertenden Ehemanns, denen sie sich unterworfen hat, gefällt. Feinfühliger äußere ich meinen Wunsch, dass sie sich in der Therapie die Freiheit herausnimmt, sich und ihre Bedürfnisse zu entdecken und auszuleben. Sie versteht diese Abstraktion erst nicht. Ich erläutere ihr also beispielhaft die Möglichkeiten ihrer Freiheit, z. B. mit der Bemerkung „Schicken Sie mir die Rechnung!“ telefonisch abzusagen oder mal ungeniert über die Mutter, den Ehemann, die Kinder, den Therapeuten und das Leben zu meckern und zu motzen. Es sei ihre Zeit und sie bestimme, wie sie diese sinnvoll nutze oder sinnlos vergeude.
In der nächsten Stunde erzählt sie, dass die letzte Stunde sie sehr aufgewühlt habe. Noch am selben Abend sei sie zu ihrer eigenen Überraschung gegenüber dem Exmann am Telefon „geplatzt“. Sie habe wütend aufgelegt. Das habe sie noch nie vorher getan. Und in derselben Sitzung steckt sie mir: „Herr Flassbeck, ich schaue mir alles, was Sie mir sagen, beim Rausgehen genau an.“ Und ich ergänze: „Und alles, was Ihnen nicht gefällt, sortieren Sie aus.“
Ein wenig später berichtet sie, dass die Töchter sie neuerdings manchmal als „Zicke“ bezeichnen. Sie hat schon ein wenig an dieser doppeldeutigen Auszeichnung zu knacksen. Es widerspricht ihrem vernünftigen Selbstbild. Sie nimmt indes die Effekte des neuen „zickigen“ Handlungsspielraums mit Erstaunen wahr. Ihre jüngste pubertär trotzige Tochter geht, seitdem Frau Freundlich erstmalig recht unfreundlich geplatzt ist, mit ihr rücksichtsvoll, „wie mit rohen Eiern“ um.
Es sei auf die präventive Kraft der Psychotherapie über den Behandlungsrahmen hinaus hingewiesen: Die Töchter profitieren ebenfalls von den Entwicklungen der Mutter. Durch das Modell der Mutter werden sie neue selbstbestimmte Verhaltensmöglichkeiten und Einstellungen in ihr Selbstkonzept als werdende Frauen integrieren. Frau Freundlich hat es am Ende einer Sitzung so ausgedrückt: „Liebe Mädchen kommen in den Himmel, böse kommen überall hin.“

3.5 Die eigene Befindlichkeit
Auch die Frage nach der eigenen Befindlichkeit ist für die co-abhängige Klientin zu Anfang der Behandlung eine schwierige Übung. Die kleine und unschuldige Frage: „Wie geht es Ihnen?“ ist einerseits überfordernd und bedrohlich sowie andererseits therapeutisch besonders wertvoll. Typisch abwehrende Reaktionen auf die Befindlichkeitsfrage sind ängstlich abwehrendes Schweigen oder ebenso sprachlose Wortergüsse über die neusten Eskapaden des Suchtkranken. Erlebenszentrierte und -aktivierende Interventionen sind daher die wichtigsten Methoden, sobald ein sicherer und vertrauensvoller therapeutischer Kontakt hergestellt und die Motivation und Ziele halbwegs geklärt sind.

Frau Freundlich ist in der Anfangsphase der Behandlung mit vielen kleinen Problemen beschäftigt, wie sie ihren Exmann zum Auszug bewegen kann. Sie stellt sich hoffnungsfroh vor, dass der Herauswurf all ihre Probleme auf einen Schlag lösen würde. Therapeutisch sage ich ihr wenig mitfühlend voraus, dass sie danach erst einmal in ein tiefes seelisches Loch fallen würde. Das will sie nicht hören.
Sie fällt zunächst nicht in ein Loch. Ich bin als Therapeut ein wenig verwirrt, weil ich mir meiner Sache so sicher bin. Einige Wochen später wird klar, warum sie immer so optimistisch gestimmt ist. Sie hat einen neuen Freund gefunden. Sie trösten sich gegenseitig. Frau Freundlich schwebt auf Wolke Sieben. Ich hinterfrage, dass der gegenseitige Trost keine gute Grundlage für eine neue Beziehung sei. Sie will nicht hören. Ich verstehe sie in ihrem Nicht-Hören-Wollen.
Der Zusammenbruch kommt erst, als der Neue auf Distanz geht. In der ersten Stunde nach der Sommerpause kommt sie vollkommen aufgelöst. Sie erzählt, dass sie schon seit drei Wochen „heult“. Sie will, dass ich ihr helfe, das „Heulen“ abzustellen. Ich freue mich über ihre Tränen, tröste und stärke sie. Ihre Trauer ist wie ein übervolles Fass, das endlich überläuft. Es dauert ungefähr sechs Wochen, bis das Fass auf ein erträgliches Maß „abgeweint“ ist. Sie hat sich bis heute zwar nicht mit dem Gefühl des Traurigseins angefreundet, aber es hat seine Bedrohlichkeit verloren.

3.6 Bedürfnisse wahrnehmen und verwirklichen
Co-abhängige Angehörige ordnen sich gewöhnlich anderen unter. Irgendjemand findet sich immer, der ihnen wichtiger erscheint: Der Suchtkranke, die Kinder, die pflegebedürftigen Eltern, die Firma, der Hund und auch der Therapeut. Die eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Interessen werden hintangestellt. Es ist ein kniffeliges Unterfangen, die Bedürfnisse, vergraben in den Tiefen der Seele, therapeutisch zu bergen.

Frau Freundlich äußert in der sechsten Therapiestunde in einem Nebensatz, dass sie gerne mal entspannen würde, es aber nicht könne. Als ich ihr in der nächsten Sitzung vorschlage, eine kleine Entspannungsübung zu machen, kann sie sich nicht mehr an ihren Wunsch erinnern. Sie ist noch nicht bereit, über ihre Bedürftigkeit nachzudenken. Im Sommer, wir arbeiten seit über einem halben Jahr zusammen, finde ich heraus, dass sie gerne Kräuter-Tee trinkt. Ich organisiere einen Wasserkocher, Tassen und Kräuter-Tee. Sie freut sich in der folgenden Stunde, als ich ihr einen Tee anbiete. Seitdem ist es eine lieb gewonnene Prozedur, ihr zu Beginn der Sitzung eine Tasse Tee zu kredenzen. Das Bedürfnisthema ist angestoßen.
In einer nachfolgenden Sitzung ist der Liebhaber, der sie sitzen lassen hat, noch einmal Thema. Sie hat ihn mit einer anderen gesehen. Doch sie ist nicht mehr traurig, sie ist mittlerweile wütend, auf ihn hereingefallen zu sein. Ich schlage ihr vor, es zur Abwechslung mal anders herum zu versuchen. Sie solle einfach mal einen Kerl verführen, um ihn am nächsten Morgen sitzen zu lassen. Ich male ihr die Situation aus, wie sie morgens mit dem Satz „Ich glaube, ich habe mich vertan!“ das Weite sucht. Sie lacht herzlich und wirft mir vor, dass ich eine schlimme Fantasie habe. Ich erwidere, dass ich nur ihre verdrängte Bedürftigkeit ausdrücken würde.
Das trifft sie, und sie weint ein wenig, dass sie in der Liebe so ein Pech hat. Dann meldet sich ihr Magen und knurrt laut. Das ist ihr peinlich. Sie hat noch nicht gefrühstückt. Ich frage sie, was sie gerne zum Frühstück isst. Sie mag gerne Brötchen mit Gurken-Curry-Creme. Ich erkläre ihr, dass das echt pervers sei: Gurken-Curry-Brötchen zum Frühstück! Ich frage sie, was sie täte, wenn sie gefrühstückt habe und der Hunger gestillt sei: Aufstehen und gehen. Sie versteht sofort die Doppelbotschaft und erinnert sich, dass ihre beste Freundin ihr neulich mitgeteilt habe, dass sie in ihrer Singlezeit den besten Sex gehabt habe. Ich beende die Sitzung vorzeitig und wünsche ihr einen guten Appetit.

3.7 Weitere Leitlinien
Eine ambulante Psychotherapie ist ein vielschichtiger Prozess. Weitere Methoden, die bei Frau Freundlich zum Einsatz kamen, sind Standards der psychotherapeutischen Behandlung und werden daher hier nicht weiter vertieft, z.B. die Disputation von (co-)abhängigen Einstellungen, depressions- und angstbewältigende Techniken oder traumaspezifische Strate­gien. Frau Freundlich ist in der Mitte der Psychotherapie angelangt. Vieles ist angestoßen, einiges sollte noch gefestigt werden, und es werden weitere Themen auftauchen. Beispielsweise könnte sie sich mit der Beziehung zur Mutter auseinandersetzen und ihr Selbstbild als selbstbestimmte und attraktive Frau stärken. Wie sie die Therapie nutzt, liegt allerdings allein in ihren Händen. Sie hat die Verantwortung für die Inhalte und den Prozess. Das ist der Kern jeder Behandlung von Abhängigkeit und auch Co-Abhängigkeit.

4. Diskussion
Am typischen Fall von Frau Freundlich wird deutlich, dass Angehörige nicht nur mit-betroffen sind, vielmehr selber vielschichtig psychisch erkranken können. Eine Mit-Behandlung reicht nicht aus. Betroffene benötigen ebenfalls spezielle Hilfen. Wie kritisch zu vergegenwärtigen ist, hatte Frau Freundlich großes Glück, auf eine in der Angehörigensache engagierte Suchteinrichtung gestoßen zu sein. An vielen anderen Orten hätte sie keine adäquate Unterstützung erhalten.
Ein Leitsatz der modernen Suchtprävention und -behandlung lautet, dass Abhängigkeit ein soziales System darstellt. Nicht das Symptom, sondern das System sei demnach zu behandeln. Doch die Suchthilfe – wie auch andere Bereiche psychosozialer Hilfe – ist nach wie vor vornehmlich symptomzentriert aufgestellt. Blickt die Suchthilfe über den suchtfixierten Tellerrand hinaus, besteht darin eine große Chance, ein besseres Hilfesystem zu entwickeln. Wenn die Angehörigen endlich als Zielklientel akzeptiert würden, gäbe es viel mehr Ansatzmöglichkeiten, präventiv, beratend und therapeutisch tätig zu werden.
Darüber hinaus würde es den Weg dafür ebnen, die Kooperation und Vernetzung mit anderen Hilfestrukturen zu verbessern. Das symptomorientierte Gegeneinander von Sucht- und Jugendhilfe würde durch einen solchen Paradigmenwechsel überwunden werden. Systemorientiert könnten die beteiligten Stellen an ein und demselben Strang ziehen. Sowohl Suchtkranke als auch Angehörige und Kinder wie Frau Freundlich könnten in Zukunft gleichberechtigt Beachtung und Unterstützung finden.

Der Autor:

Jens Flassbeck
Diplom-Psychologe, Gesprächspsychotherapeut, Suchttherapeut, Fachbuch­autor und Experte der Angehörigen­problematik der Sucht; tätig in der Klinik für Suchtmedizin des LWL-Klinikums Gütersloh; arbeitet ambulant und teilstationär mit Angehörigen und Suchtkranken.

LWL-Klinikum
Buxelstr. 50
33334 Gütersloh
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