Praxisvorstellung

Naturheilpraxis Carolin Kubacki

Mein Weg zur Musiktherapie:

Von Carolin Kubacki

Meine Kindheit bis zum Studium verbrachte ich in München, wo ich 1968 geboren wurde. Schon früh entdeckte ich die Liebe zur Musik. In erster Linie fühlte ich mich sehr mit dem Gesang verbunden. Es war eine Möglichkeit, mich auszudrücken. Meine Eltern unterstützten liebevoll und freilassend meine Freude an der Musik durch Flöten-, Klavier- und späterem Gesangsunterricht.
Neben meiner Begeisterung für Musik erwachte ein großes Interesse an der naturheilkundlichen Medizin. Immer stand dabei der Mensch im Mittelpunkt in einer ganzheitlichen Betrachtungsweise – und ein tiefes Anliegen, dem Menschen in irgendeiner Art zu helfen.
Die künstlerische und gesangspädagogische Ausbildung erhielt ich am Richard-Strauß-Konservatorium in München mit dem Abschluss zur staatl. geprüften Konzert- und Opernsängerin. Schon während des Musikstudiums begann ich, nach weiteren Ansätzen im musikalisch-therapeutischen Bereich zu suchen.
Aus dem Bedürfnis heraus, die Verbindung zwischen Musik, Heilung und Medizin für mich weiterzuentwickeln, schlossen sich diverse Zusatzausbildungen an. Beispielhaft seien hier einige Abschlüsse genannt:
Musik-Kinesiologie Practitioner; Brennan Healing Science® Practitioner, USA; Brennan Integration® Practitioner (Spezialisierung auf Einzel- und Gruppensupervision), A; Peter-Hess-Klangmassagepraktikerin; Heilpraktikerin (Abschluss 2015).
Dazwischen absolvierte ich eine Ausbildung an der Orpheusschule für anthroposophische Kunsttherapie Fachrichtung Musiktherapie, CH. Zusätzlich erlangte ich die Zertifizierung als Musiktherapeutin (DMtG) und Lehrmusiktherapeutin (DMtG).
Innerhalb einer langjährigen Tätigkeit als Musiktherapeutin implementierte ich in einer psychosomatischen Reha- und Fachklinik, so wie auch in einer sozial-therapeutischen Einrichtung mit Schwerpunkt psychische Erkrankungen das Therapiefeld der Musiktherapie. In den letzten Jahren half ich immer wieder in einer Onkologischen-, Palliativ- und Schmerzklinik als Musiktherapeutin aus.
Seit 2017 arbeite ich in eigener Praxis in Villingen im Schwarzwald.
Im Spannungsfeld zwischen Kunst, Pädagogik, Therapie und Medizin ist meine langjährige Bühnenpraxis, Konzert- und Unterrichtstätigkeit in meine musiktherapeutische Arbeit integriert.

Schlüsselerlebnis
Den entscheidenden Anstoß Musiktherapie zu studieren gab ein Eurythmist an der Waldorfschule in Carbondale, USA. Zu diesem Zeitpunkt lebte ich in den USA, wo ich u.a. an einer Waldorfschule das Fach Musik unterrichtete. Ich durfte seine Eurythmiestunden auf dem Klavier begleiten, was mir sehr viel Freude bereitete. Er machte mich auf eine Musiktherapeutische Ausbildung in der Schweiz aufmerksam, was meine Neugier weckte und mein Herz höher schlagen ließ. Es brannte in mir die Frage, was steckt eigentlich alles hinter der Musiktherapie. Ich zog Erkundigungen ein und machte mich auf den Weg zurück nach Europa und in die Schweiz.

Was ist mir wichtig – Rahmen und Konzept:
Aus dem oben beschriebenen Dreiklang von Naturheilkunde, Musiktherapie und Persönlichkeitsentwicklung ergibt sich die Konzeption meiner Praxistätigkeit.
In der heutigen Zeit gibt es immer mehr Menschen, die alternative Wege für ihre Probleme und Krankheiten suchen. Für manche Menschen kann es auch eine Hürde aus Scham oder Hemmungen sein, einen Psychologen oder Psychotherapeuten aufzusuchen. Mein Schwerpunkt liegt deshalb auf einer Kombination von Musiktherapie im Einzelsetting in Verbindung mit Psychotherapie.
Für Gruppen biete ich immer wieder verschiedene Arten von Stimm-Workshops an zur Entdeckung und Entfaltung der eigenen Stimme und Persönlichkeit.
Vielen Menschen fällt es im Allgemeinen leichter ihre Empfindungen musikalisch auszudrücken, als diese in Worte zu fassen. Gerade z.B. bei traumatisierten Menschen besteht oft eine Blockade, über das Thema zu reden, und so kann eine Verarbeitung über die eigene Stimme oder ein Instrument eine große Hilfe sein.
Neben der Musiktherapie kommen folgende Heilungsansätze zur Anwendung: die anthroposophische Medizin, Phytotherapie, Homöopathie, Ernährung, Nahrungsergänzungsmittel und Ausleitungsverfahren.
Im Zentrum meines Angebots stehen jedoch die Stimme und die Gesangstherapie. Es geht hier nicht in erster Linie darum, eine spezielle Technik zur Vervollkommnung der Stimme zu vermitteln, sondern für mich gehen Stimmentwicklung und Persönlichkeitsentwicklung Hand in Hand.
So bin ich überzeugt, dass die Stimme jederzeit Ausdruck unserer Seelenverfassung (Gestimmtheit) und unseres gesundheitlichen Zustands ist.
Die Stimme ist somit das „Instrument der Wahl“, um den Seelenraum zu öffnen.
In meinem ganzheitlichen Ansatz hilft mir das Medium der Musik sowohl bei der Diagnostik wie auch bei der Therapie.
Diese Methodik unterstützt mich auch in der Arbeit mit dem Klangbett und den Klangschalen. Einerseits zeigt mir die Schwingungsunfähigkeit, die ich an gewissen Körperstellen wahrnehme, eine Erstarrung im seelisch-geistigen oder körperlichen Bereich an, mit der gearbeitet werden kann, andererseits können dabei sowohl körperliche wie seelische Befindlichkeitsstörungen harmonisiert werden. Solche Erstarrungen finden sich vor allem bei Burnout, Ängsten, Depression, Trauma, chronischen Schmerzerkrankungen und Krebs.
Die Musik zeigt sich oft hilfreich bei Schwellenmomenten in der eigenen persönlichen Entwicklung oder bei Wandlungsphasen im körperlichen und seelischen Bereich.
Dieser musiktherapeutische Ansatz ließ mich in der Palliativmedizin erleben, wie Patienten ihren letzten Schwellenübertritt angstfreier, entspannter und zuversichtlicher erlebten.

Praxisräumlichkeiten zum Wohlfühlen
Die hellen, frisch renovierten Altbauräumlichkeiten meiner Praxis sind zum Hof, d.h. von der Einkaufsstraße entfernt, ausgerichtet, so dass eine angenehme, ruhige und entspannte Atmosphäre einladend auf die Klienten wirken kann. In einer sonst zurückhaltenden Einrichtung schaffen sie einen Ort der Ruhe und Entspannung, der den Patienten helfen soll, besser zu sich selbst zu finden.

„Meine Praxishelfer“ … oder wo Rhythmus und Klang sich treffen
Das Repertoire meiner therapeutischen Musikinstrumente reicht von Klangbett, Klangschalen, Gong, Leier, Chrotta, Gitarre, Alphorn, Djemben und div. Perkussionsinstrumente bis hin zur eigenen Stimme. Das Wichtigste ist für mich jedoch die Stimme. Sie gibt mir im Praxisalltag einen unmittelbaren Bezug zu meinen Patienten.
Der Klang der menschlichen Stimme, welcher aus der lebensspendenden Energie des Atems hervorgeht, ist unser ureigenstes Instrument.
Der Klang und die Stimme im Besonderen haben unmittelbaren Zugang zu den Emotionen und zum Körper. Sie wirken daher – unter kurzzeitiger Umgehung des Intellekts – aktivierend auf die eigenen Selbstheilungskräfte.
Der Mensch stellt eine tiefere Beziehung mit sich selbst und seinem ICH her. Er erfährt dieses einerseits durch einen erfahrbaren, typenbezogenen (solaren/lunaren) Atem, einzelne Stimmübungen und andererseits durch den Gesang von Liedern, Songs, Arien usw., welche der Erweiterung eigener Ausdrucks- und Kommunikationsmöglichkeiten dient.

Wer zu mir kommt und was hilft
Wie bereits erwähnt, arbeite ich grundsätzlich mit einem ganzheitlichen Ansatz. Ich sehe den Menschen immer im Mittelpunkt meiner Betrachtung, die Seele, Körper und Geist umfasst und ihn da abholt, wo er biographisch gerade steht. Der Heilungserfolg hängt maßgeblich von einem professionellen und vertrauensvollen Therapeuten-Patientenverhältnis ab.
Durch meine psychotherapeutische und naturheilkundliche Ausbildung behandle ich Menschen in Lebenskrisen ebenso wie Patienten mit chronisch-organischen Leiden. Das Spektrum geht von Entwicklungsverzögerung bei einem Kind über die ganzheitliche Aufarbeitung einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS), Burnout, Depression, Linderung von chronischen Schmerzzuständen, Krebs, Bewältigung von diversen Lebenskrisen bis hin zur palliativen Sterbebegleitung.
Ein besonderes Anliegen ist mir neben der klanglichen Gesang- und Stimmschulung auch die Persönlichkeitsentwicklung meiner Klienten.
Des Weiteren ist es mir ein besonderes Bedürfnis, als Lehrmusiktherapeutin (DMtG) auch meine langjährige klinische Berufserfahrung im psychosomatischen Bereich an jüngere Kollegen/innen weiterzugeben.

Wenn man mich fragt, wie die Musik klingt
Der Klang von Musik und Stimme geht als Bypass vom Verstand direkt in die Zellen bzw. es berührt den Kern – die Essenz des Menschen.
Mal lasse ich den Patienten mit seiner Stimme und Musik aktiv erklingen und ein anderes Mal, z. B. bei sehr geschwächten Patienten mit Depression oder Burnout, lasse ich im Anfangsstadium der Behandlung die Musik rezeptiv wahrnehmen. In dem Moment erlebe ich oft innige Momente, in denen es mir erscheint, wie wenn meine Klienten aus den Klängen der Musik heraus genährt werden.

Eine typische Situation aus dem Berufsalltag
Oft erlebe ich, dass die Menschen Hemmungen und Scham haben, ein Instrument zu spielen und im Besonderen die eigene Stimme erklingen zu lassen. Es braucht etwas Mut und Unterstützung – wenn sie diese Hürde jedoch nehmen, erlebe ich ein Strahlen in den Gesichtern und Begeisterung, so dass sie ihre Stimme weiter entdecken möchten. Aus den vielfältigen Erfahrungen sind mir die „Un-Stimmigkeiten“ genauso bekannt wie der Zauber, welcher der Stimme innewohnt. Mein Anliegen ist es, die Menschen dabei zu unterstützen, die Kraft in der eigenen Stimme zu finden.

Eine besonders bewegende Situation
Ein Beispiel ist eine Begegnung mit einem älteren Herrn in einem Hospiz, der an der Schwelle des Todes stand. Es stellte sich heraus, dass er selbst Musiker, Chorleiter und Anthroposoph war. Ich saß an seinem Bett mit der Solo-Altleier in der Hand, welche schon alleine durch ihr helles Holz Licht und Wärme ausstrahlte. Der Raum war gefüllt mit einer zeitlosen Stille. Nun fing ich an auf der Leier zu improvisieren und nahm später noch meine Stimme hinzu. Es war noch eine weitere Person aus der Verwandtschaft auf der anderen Seite des Bettes anwesend. Sie fing leise an zu weinen. Am Ende des Spieles nahm der Herr seine Hand, legte sie ganz sanft auf meine, drückte sie leicht und lächelte dabei. Mein Herz wurde in diesem innigen Moment zutiefst berührt.

Meine Vision von meiner Tätigkeit
Es würde mich freuen, wenn das Gesundheitssystem Rahmenbedingungen schaffen könnte, die es allen Patienten ermöglicht, diese wertvolle Therapieform nach Wunsch zu ergreifen.
Des Weiteren erlebe ich in den Kliniken oft eine Atemlosigkeit und Hektik. Immer mehr Therapieeinheiten sollen abgehalten werden, um die Kosten zu decken und Gewinne zu erwirtschaften. Dabei bleiben die Menschen, der Therapeut und der Patient, auf der Strecke. Hier würde ich mir mehr Raum und Zeit für den Therapeuten und die Patienten wünschen.
Künstlerische Therapien sollten generell in den Kliniken ein festes Standbein haben, da sie sehr wirkungsvoll in der Aktivierung der Selbstheilungskräfte sind. Der Beruf des Musiktherapeuten/der Musiktherapeutin sollte staatlich anerkannt werden.

Die Autorin

Carolin Kubacki
Heilpraktikerin, Musiktherapeutin (DMtG), Brennan Healing Science® Practitioner, Brennan Integration® Practitioner
Rietstr. 3
78050 VS-Villingen
Tel. 07721 / 680 73 31
Mobile 0151 / 172 950 70
Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
www.carolinkubacki.de

Glossar
Anthroposophie:
„Anthroposophie – wörtlich aus dem Griechischen: „Weisheit vom Menschen“ – ist in den Worten ihres Begründers Rudolf Steiner (1861–1925) „Bewusstsein des eigenen Menschentums“ und ein spirituell orientierter Erkenntnisweg.“ (aus www.anthroposophie.or.at/anthroposophie)
Eurythmie:
Es ist eine Bewegungskunst aus der Anthroposophie, die Sprache und Musik nach bestimmten Gesetzmäßigkeiten umsetzt.